Herzlich Willkommen in meinem Reisetagebuch

Schön, daß Du Dich für meine Reisen interessierst!
Lass Dich in meine derzeitige Welt entführen !
Ich bin überall zwischen Undingen, Reutlingen und Vladiwostok zuhause. Geniesse die Freiheit mit mir und erlebe ein bißchen Abenteuer mit!

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Es geht in die Vorbreitungsphase

Bevor ich nun meine zwei Motorräder verkaufen konnte, wurden mir Beide aus der garage gestohlen, sodaß der Traum zum ersten Mal zu scheitern drohte.
Sie wurden jedoch wenige Tage später von der Polizei aufgefunden, somit war nicht alles verloren und ich konnte sie ein paar Wochen später verkaufen.
Von diesem Geld kaufte ich mir meine 750er Honda Africa Twin, die von allen Seiten für solche Vorhaben als perfekt dargestellt wurde...ruhiger 2-Zylinder V-motor, robuster Rahmen und großer Tank.
Dazu unter Enduro-fahrern als nahezu unzerstörbar bekannt.
Parallel dazu informierte ich mich über die Ein-/ Durchreisebestimmungen der Länder, durch die die Reise gehen soll.
Die Strecke wird die folgende sein:
Aus Deutschland reisen wir - moment, was heißt überhaupt wir...
Beim nachdenken über eventuelle Reisepartner fiel mir auf, daß ich wohl in meinem Bekannten- und Freundeskreis niemanden finden werde, der verrückt genug wäre, mit mir zu kommen, und die, die es wären, fahren nicht Motorrad.
Also blieb mir nur die Suche nach Partnern übers Internet, was sich sehr erfolgreich darstellte. Es gibt mehr Verrückte, die solch eine Art Reise durchführen, als man denkt.
So fand ich also ein Paar Wochen später einen Partner in meinem Alter, der genau die gleiche Strecke geplant hatte.
Nachdem wir uns getroffen hatten und in der Folgezeit noch einige Planungen zusammen durchgeführt hatten, bekam er jedoch von seiner Arbeitsstelle doch nicht die Genehmigung zu solch einer langen Reise und ich stand wieder allein da.
Also erneut auf die Suche! Da meine Planungen fortgeschritten waren und ich durch die Genehmigung von meinem Arbeitgeber nun auch zeitlich gebunden war, war ich nicht mehr ganz so flexibel und musste nun intermational nach Parnern suchen. Was jedoch schließlich auch Früchte trug:
Ich fand Paul aus der Nähe von Manchester, Groß-Britannien, der auf die Ankunft seiner australischen Freunde Michael, auch Mick genannt und seine Frau Colleen wartete, die bereits seit einiger Zeit von Australien aus auf dem Weg über Amerika waren, und nun über Groß-Britannien weiter reisen.
Wir hatten sehr viel Mail-kontakt, telefonierten ein paar Mal und nun ist klar, daß diese Mannschaft mich am 08.05.08 abholen wird.
Die Drei werden sich in Belgien treffen, da Paul dort noch sein tadschikisches Visum besorgen muss. In GB gibt es leider keine Botschaft von Tadschikistan.
Dann werden die Drei zu mir weiterfahren und die Reise geht los.

Die ersten Schritte

Nachdem ich nun inzwischen mit meiner engsten Ratgeberin gesprochen hatte, konnte also die Planung und Vorbereitung beginnen.
Also musste zuerst einmal mein Arbeitgeber zustimmen, was, nicht so schwer war wie ich mir das vorgestellt hatte.
Desweiteren war klar, daß ich mit meiner Strassenmaschine in diesen Ländern keine Chance haben würde und somit zunächst ein Verkauf meiner geliebten Suzi anstand.
Zum Training für's Gelände kaufte ich mir eine 6oo-er KTM und war fleißig im Gelände unterwegs

Die ersten reellen Gedanken

Als ich also über mein Vorhaben nachdachte, merkte ich schnell, wie wenig ich trotz dem langen Interesse an diesem Landstrich über meine Reiseländer wusste.
Also setzte ich mich ans Internet und las Reiseberichte über Reiseberichte, politische Bewertungen der Länder und unterhielt mich per Email mit erfahrenen Globetrottern. Ich verbrachte so manche Nacht am PC, manchmal bis zur Weißglut meiner Tatjana. Eine Internet-seite hat mich dann am meisten beeindruckt und geleitet: www.cologne-shanghai.de .
So langsam wurde mir also klar, daß dies eine größere Sache wird und die Zeit bis zur Abreise komplett für Vorbereitungen drauf gehen würde.

was ich mir von dieser Idee erträumte

...so träumte ich also von der ersten Idee an vom alten Mütterchen Russland, wie es die Russen liebevoll nennen. Die weiten Steppen der Taiga und die unberührten Gebirge, wie den Ural. Ich wollte die alte sowjetische Schwarzmeer- und Pazifikflotte sehen, die alten prächtigen, russischen Schlachtschiffe, die schon lange an Glanz verloren haben. Ich träumte von der alten Seidenstrasse, Samarkand, Tashkent, unbeschreibliche Weiten, tausende Kilometer lange Pisten, Gebirge, gegenüber denen die Alpen wie Hügelchen aussehen.
Was mich an diesen traditionsreichen aber inzwischen sehr herunter gekommenen Ländern so fasziniert kann ich wohl nur Manchen Leuten plausibel erklären.
Menschen, die ausschließlich mit Pauschalurlaub zufrieden sind, werden dieses irre Vorhaben wohl niemals verstehen können. Wobei ich damit nicht ausdrücken wollte, daß diese Art von Urlaub nicht auch reizvoll sein kann. Durch die Tatsache, daß alles vororganisiert ist und somit sicher einen hohen Entspannungsfaktor vorweist, kann ich diese Art durchaus auch geniessen.
Aber ich denke, man kann mein Vorhaben nicht mit einem Urlaub vergleichen. Ich sehe es als die Erfüllung eines meiner Lebensträume und als Projekt, von dem ich hoffentlich noch lange zehren werde und von dem durch meine Bilder und Erzählungen auch andere Interessierteetwas davon haben werden.
Vielleicht kann der Eine oder Andere beim versinken in diesem Reisebericht meine Träume und bis dahin auch Eindrücke herauslesen, verstehen und mitträumen.

Die Idee

Tja, das ist wohl die erste Frage, die ich mir selbst auch schon oft gestellt habe:
Wie kam ich eigentlich auf die Idee für diese Reise und warum mit dem Motorrad?

Neben einem geschäftlichen Auslands-Aufenthalt, der leider bis jetzt nicht geklappt hat, habe ich schon immer von ner ganz großen Reise geträumt.
Ich war nach meiner Zivildienst-Zeit 4 Wochen mit dem Rucksack per Inter-Rail in Norwegen unterwegs, was wirklich auch eine Traumreise war.
Nur hat mich dabei immer gestört, daß ich durch dir Abhängigkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln immer relativ unflexibel war. Die wirklich schönen abgelegenen Seen und Gebiete konnte ich nicht sehen, statt dessen aber die Städte und Bahnhöfe mit vielen Menschen, die mir nun mal überhaupt nicht wichtig sind.
Also wusste ich: Das nächste Mal musst Du mit dem eigenen Fahrzeug reisen, damit Du jeden schönen Ort im Reiseland besichtigen und erleben kannst. Wandern wäre zwar eine Alternative, jedoch hat man so keine Chance, wirklich weite Gebiete zu sehen.
Da ich eh motorrad-verrückt bin, wie sicher manche bestätigen werden, ist die Idee für mich wohl das Ideale...