Herzlich Willkommen in meinem Reisetagebuch

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Ich bin überall zwischen Undingen, Reutlingen und Vladiwostok zuhause. Geniesse die Freiheit mit mir und erlebe ein bißchen Abenteuer mit!

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18. Tag, So, 24.05.08

Wir sind durch eine harte Speed-etappe in Stalingrad, dem heutigen Volgograd!
Darueber erzaehl ich Euch das naechste Mal! Hotel haben wir gefunden und registriert werden wir morgen, also alles Bestens. Tolle Stadt mit westlichem Flair und Abendleben..
Wir sitzen in einem tollen Internetcafe, dem Incafe der Stadt mit tollen Computern, jedoch mit dem vorher erwaehnten tollen Knopf auf der Tastatur..
Es ist jetzt 01:22 und wir schmeissen uns jetzt ins Bett..
Bis denne!!

17. Tag, Sa, 23.05.08

Kilometerstand: 4793 - 4994

Auf richtung russische Grenze!

Nach einem Nacktbad im Schwarzmeernebenarm ging es los.

Wir hatten also noch 200 Km bis zur russischen Grenze vor uns, inzwischen eine Sache fuer eine Arschbacke. Zumindest auf den Strassen, nur geradeaus, und die ganze Zeit mit 110, bis man Lichthupe von einem Auto oder LKW bekommt, dass die Bullen irgendwo stehen, dann runter auf 80. Das klappt hier echt gut.Gegen Mittag wollten wir dort sein, da wir mit etwa 3 Std Grenzformalitaeten gerechnet hatten.

An der ukrainischen Ausgangsgrenze angekommen, mussten wir erstmal eine Motorradversicherung abschliessen fuer 81 $, das ist hier so, wussten wir auch, das Lustige ist aber bei 81 $, dass hier in Russland und Ukraine niemand 1$ - noten nimmt :-) also den Rest in Rubel..

Die Ukrainer haben uns erstmal gestoppt und alles auseinander genommen, bis sich wie so oft herausgestellt hat, dass sie sich nur die Motorraeder anschauen wollten. Dann hatten wir einen riesen Spass mit denen, sie hatten uns erklaert, dass wir komplett verrueckt seien, nach Tadschikistan zu fahren, dort rauchen die Leute nur Dope, hiess es... und ob wir in unseren Camelbag"s Bier haetten usw.

Dann weiter zu den Russen, die hatten aber wohl auch keine Lust mehr auf wirkliche Kontrollen und so verlief das sehr entspannt.

Toll war: Ein ganz finster drein schauender, mit vielen Sternchen gab uns zwei Formulare, in russisch und kyrillischen Buchstaben: los , ausfuellen! toll, mach das mal...

aber zwei auch schon angenervte moldawische LKW-fahrer, die etwas englisch konnten haben uns geholfen und so haben wir auch das hin gekriegt.

Nach etwa 2 Std war alles bereits erledigt.

Also Davai, mojetje !! was soviel heisst, wie: los, bewegt Euch!! Wir wollten naemlich an diesem Abend im Hotel in Rostov-na-Donu uebernachten!! um uns fuer Russland zu registrieren, das muss man naemlich in irgendeinem Hotel.
Dort angekommen, fiel uns auf, dass ja Samstag Abend war und dass die uns ja wahrscheinlich sonntags nicht registrieren koennen, wurde uns dann auch so bestaetigt. Alles auf russisch, wir sind inzwischen echt gut, gelle...
In einem Hotel zu bleiben, haette uns also an diesem Tag nichts genutzt.
Wir fuhren also wieder aus der Stadt raus, um irgendwo im Gruenen zu pennen.
Das haben wir dann bis 22:00 auch geschafft, zu essen gabs mal wieder nix, und die Moskitos halfen uns, das Zelt schneller aufzubauen :-)


16. Tag, Fr, 23.05.08

Kilometerstand: 4415 - 4793
Wir starten die Abreise von der Insel Krim

Wir fuhren bei leichtem Niesel und Bewoelkung los, was echt angenehm war. Dies war der erste Tag, ohne pralle Sonne schon am Morgen.
Die Strasse ging weiter wie am letzten Tag, kurvig und bergig. Hoch bis auf 1200 m , mit tollen Felsformationen. Jedoch war die Strasse vom Regen nun schmierig wie Seife, echt voll gefaehrlich! Aber gut, wir hatten ja Zeit.
Dann nach den Bergen: Kilometer machen richtung Mariupol.
Wir hatten uns entschlossen, die Krim doch richtung Norden zu verlassen und nicht richtung Osten, da und das doch etwas zu nah am ehemaligen Kriegsgebiet Dagestan und wir hatten in den russischen Nachrichten gesehen, dass dort immer noch teilweise gekaempft wird.
Wir haben dann mehr Strecke geschafft, als geplant und machten um 16:30 unserer Zeit, bedeutet 15:30 Eurer Zeit Feierabend auf einer trockenen, von Schafen kurz gefressenen Wiese gemacht, nahe einem Nebenarm des schwarzen Meers. Am Mittag hatten wir bereits Kartoffeln, Bohnen und Weisskraut gekauft und haben uns daraus mit Maggi-fix fuer Zwiebelsuppe einen echt guten Eintopf gekocht. Ein erfolgreicher Tag ging zu Ende.

15.Tag, Do, 22.05.08

Kilometerstand: 4152 - 4415
Start im Westen der krim um die Suedkueste abzufahren

Die Suedkueste der krim wurde uns als sehr schoen angepriesen: Mal sehen:
Wir fuhren also am Hotel los, nachdem wir unter den Augen aller Gaeste auf den Balkonen gepackt haben, da sie ja alle mal die Kisten hoeren wollten, wenn sie laufen, ich denk sie wurden nicht enttaeuscht, denn meinen DB-killer hab ich natuerlich daheim gelassen, braucht ja in diesen Laendern keine Sau.
Wir fuhren also auf der Kuestenstrasse immer am Meer entlang. Die Strasse war echt der Hammer, kurvig, griffig und wunderschoen, da lacht das Motorradfahrerherz!
Wir haben den Reisefuehrer ausgepackt und sind die schoenen Orte abgefahren:
Zuerst zu den Datschas (russische Freizeithaeuser) der Praesidenten, unter Anderem die ehemalige von Honneker und die Alten der Zaren
Dann das Schwalbennest, ein schoenes Schloesschen, das ein reicher Kaufmann fuer seine Geliebte auf einen Fels bauen liess. Ist echt ein Stueck Baukunst!
Spaeter fuhren wir nach Jalta. Etwas Geschichte:
Jalta ist die Stadt der damaligen Jalta-konferenz, bei der Roosevelt, Churchill und Stalin sich getroffen haben und das Vorgehen gegen Hitler besprochen haben.
(Das beruehmte Bild in den Geschichtsbuechern)
Jalta ist wirklich die schoenste Stadt der Ukraine, was jedoch nicht soviel heissen soll. Da der Rest der Ukraine nicht wirklich atemberaubend ist. Nur gross ist sie.
Jalta ist ein bisschen mit Monaco zu vergleichen, nur wegen der alten Bauten eben fuer Arme.
Auf dem Markt haben wir dann in der Sonne 1 Pfund Erdbeeren ungewaschen verdrueckt und noch 2 frische Aepfel dazu. herrlich und der Vitamin-haushalt stimmt auch wieder.
Nachdem wir genug hatten, suchten wir uns einen Platz am Kiesstrand um unser Lager aufzuschlagen. Zwei Jungs haben uns dann durch ihr Territorium fahren lassen, um ans Wasser zu kommen fuer 40 ukrainische, umgerechnet 4 Euro.
Also sassen wir auf einer Anhoehe und haben im Sonnenuntergang ueber dem schwarzen Meer mit Wasser aus demselben unsere Tuetenkrabbensuppe Nudeln geschlemmt. Ein herrlicher Tag ging zu Ende und uns ging es inzwischen nach diesen Moral-rettungsaktionen richtig gut.

14. Tag, Mi, 21.05.08

kilometerstand: wie vorher
immernoch im Hotel

wir haben beschlossen, noch einen Tag hier zu bleiben, um: wie erwaehnt
- Kleider zu waschen
- uns zu waschen und auszuspannen
- meinen Scottoiler, einen automatischen Kettenoehler zu reparieren
- ein paar Sachen umzupacken
- weitere Planungen zu besprechen
- mal wieder richtig zu essen und abends ein Bierchen zu geniessen.

ich wollte also abends noch ins Schwimmbad, da der Strand nicht wirklich schoen war: aber typisch kommunistische Ukraine:
zuerst einen Stock hoeher und bezahlen, extra!!! und dann mit dem abgestempelten Voucher wieder zurueck. dann darf man schwimmen...also koennen die mich hier mal, dann wird eben geduscht...

Das Fruehstueck war dann aehnlich lustig: Wir kommen also in den Fruehstuecksraum und es hat sich natuerlich schon lange herumgesprochen, dass wir die 2 mit den riesigen deutschen Motorraedern sind.
Von allen beobachtet, wurde uns erklaert, dass wir alles, was wir essen oder trinken moechten, zuerst auf einer Karte auszuwaehlen haetten:
Na toll, mach das mal auf einer Karte, die in kyrillisch geschrieben ist und dann auch noch auf russisch...
also machten wir es wie spaeter immer oefter:
was Milchkaffee heisst, wussten wir, also schonmal gewonnen, und dann haben wir ihnen klar gemacht, dass sie einfach mal bringen sollen und wir essen das dann...haben sie gut gemacht...na also, geht doch!!
Paul wollte sich dann zu seinem Tee noch Milch bestellen. Njet, hiess es dann, weil, aha, Kommunismus: Milch gibt es nur zum Kaffee !! ist doch klar!! :-)
Der restliche Tag verlaeuft teils geruhsam, teils geschaeftig... habt Ihr schonmal Waesche von Hand gewaschen ? das ist vielleicht eine bescheidene Arbeit!!
Etwas Sonnenbad haben wir auch abbekommen, sonst duerfen das naemlich leider nur die Arme...der Rest ist von Motorradklamotten bedeckt...

13. Tag, Di, 20.05.08

Kilometerstand: km 3424 - 4152
Start auf die Insel Krim

Jetzt schreib ich diesen Text zum 3. Mal, weil irgend so ein idiotischer Ingenieur der Firma GENIUS Computers eine Taste auf der Tastatur erfunden hat, die den Computer herunter faehrt und die hat er klugerweise unter die Loeschentaste platziert...

Nachdem ich also gestern Abend die Honda an einem Abhang ins Gras schmeissen musste, heisst es heute morgen erstmal defekte Teile reparieren.
Also Ersatzbremshebel einbauen, Blinker richten und Spiegel wieder befestigen..
Soweit so gut..nur unsere Moral ist heute echt am Boden. Wobei wir erst in einem Gespraech wirklich heraus finden konnten, an was es lag...
Also hier nun ein kleiner Exkurs in die Reisepsychologie:
Wenn man so lange unterwegs ist, hat man zwar viel Freizeit aber anstrengend ist es doch. Da gilt es ein paar Grundsaetze zu beachten:
1. Nach etwa einer Woche braucht man einen Ruhetag, ohne Scheiss!! sonst laugt man aus und kann nichts mehr geniessen.
2. Man muss lieber rechtzeitig losfahren und frueher irgendwo Feierabend machen, damit man noch etwas vom Tag hat und nicht nur faehrt.
3. Man muss genug Zeit zum Zelt aufbauen, essen kochen und fuer sich haben, vor dem schlafen, sonst dreht man irgendwann durch!
4. Man muss mit viel mit seinem Partner reden , sonst wird man sehr einsam.
Dies tut man jedoch nicht automatisch, wenn man seinen Partner wie in meinem Fall gerade erst kennen lernt...also anstrengen.

so, weiter mit dem Tag:
wir hatten also morgens rausgefunden, dass wir eine Pause brauchen, um Klamotten und uns selbst zu waschen und auch mal etwas mehr tun zu koennen, als aus- und einzupacken. Also hatten wir vor, ca. 300 km zu heizen zum ersten Punkt direkt am Meer, den wir auf der Insel Krim erreichen konnten.
Dort war auch ein Campingzeichen auf der Karte eingezeichnet und darauf hatten wir uns voll verlassen.
Also fahren, fahren , fahren. Je weiter man auf die Krim kommt, desto waermer wird es: zum Schluss 32 Grad.
In diesem Ort am Meer angekommen, erstmal grosse Ernuechterung: Das schwarxe Meer war ja gut und schoen, aber da war nichts wirklich schoenes drum herum...und Camping haben wir auch nach langer Suche nicht gefunden.
Inzwischen war es 18:00, wir waren beide komplett verschwitzt, muede, Paul hatte seit dem Fruehstueck nichts gegessen und ich noch garnichts, da ich morgens nichts runter gekriegt hab.
Dann haben wir das einzige Ferienhotel im Ort gefunden und uns kurzerhand dort eingemietet.
Dort haben wir uns wenigstens echt wohlgefuehlt und besonders teuer war es auch nicht. Zumindest, nachdem uns die einzige englisch sprechende Dame etwas geholfen hat, da uns der dicke russische Drache (in weiblicher Form) an der Reception natuerlich das teuerste Zimmer anbieten wollte fuer umgerechnet 170 $. Spaeter, nachdem wir die richtige Kategorie rausgesucht haben, waren es dann ploetzlich nur noch 79 $ fuer ein Doppelzimmer...
Also war der Tag erstmal gerettet.

12. Tag Mo, 19.05.08

Kilometerstand: 3.424 – 3.880
Start gegen 10 Uhr nach Odessa

Durch die langweilige Ukraine mit endlos langen schlechten Strassen, die meiste Zeit geradeaus mit etwa jeder Stunde eine Kurve. Die Menschen schauen größtenteils unfreundlich, oder wollen wir es skeptisch nennen. Uns fallen auch die russischen kahl geschorenen Schädel, sowie die typisch russische Einheitsfrisur mit Seitenscheitel, auf. Die Lebensmittel-Läden und Banken sind wirklich auch ein Fall für sich, man muss sich einen kleinen „Tante Emma Laden“ vorstellen, in dem es jedoch sechs Schalter gibt, einen für Brot, einen für Milchprodukte, einen für Wurst und Fleisch, einen für Putzmittel, einen für sonstige Lebensmittel und einen für Getränke. An diesen sechs Schaltern wird man, welch Überraschung, jedoch immer von der gleichen Verkäuferin bedient, bis man dann zur Kasse läuft und bei Selbiger bezahlt. Die Banken sind ähnlich kompliziert, es gibt mindestens fünfzig verschiedene Schalter für alle möglichen Arten der Bankgeschäfte. Jeder Schalter sieht gleich aus, eine verspiegelte Glasscheibe mit einer Öffnung von 10 auf 20 cm, die jedoch so geschickt angeordnet ist, dass man die Mitarbeiter nie sehen kann und somit immer mit seinem Spiegelbild spricht. An jedem sonstigen Büro in der Bank sind dicke braune Vorhänge. Das rumänische Geld werden wir leider, selbst in den größten Banken, nicht mehr los. Niemand will es tauschen!

Nachdem wir nun seit zwei Tagen nicht mehr geduscht haben, habe ich in einem Tümpel unter einer Autobahnbrücke gebadet, wenigstens erfrischend. Ob ich danach besser gerochen habe, weiß ich nicht :-)

Nachdem wir uns eine einigermaßen abgelegene Wiese gesucht und gefunden haben, konnten wir endlich unser Zelt aufschlagen, allerdings erst um 19.30 h als es schon dämmerte. Das bedeutet in der Ukraine, dass Millionen von Moskitos auf einen hereinbrechen und man sich nur noch ins halb aufgebaute Zelt flüchten kann. Davor habe ich mir noch bei der Suche nach dem Schlafplatz bei einem „Umfaller“ an einem Hang den Bremshebel und den Blinker abgebrochen, ich hatte eigentlich gehofft, dass ich den Ersatz-Bremshebel erst etwas später brauche…

11. Tag So, 18.05.08

Kilometerstand: 3.030 – 3.424
Start vor Ploiesti bei Sonne

Das schwarze Meer ruft, zuvor haben wir jedoch an diesem Tag noch das östliche Rumänien vor uns, bevor wir ans schwarze Meer gelangen und weiter in die Ukraine gelangen können.
Wir fahren durch einen Teil des Donau-Deltas, wo die Donau in Sumpfgebieten mit dem schwarzen Meer verfließt. Wir wollten diesen Teil eigentlich von der Ukraine aus näher besichtigen, haben aber später gemerkt, dass wir nur von Rumänien aus hingekommen wären. Um von Rumänien in die Ukraine zu gelangen, muss man durch einen kurzen Teil Moldaviens fahren, nur 5 km, aber die Straße bietet keine andere Mögichkeit. Für diese Strecke musste ich dann in Moldavien für Paul eine grüne Versicherungskarte besorgen, da Moldavien nicht in seiner Motorrad-Versicherung inbegriffen ist, die Moldavier das bemerkt haben und dies natürlich für 5 km sehr wichtig ist !!!
Der moldavische Grenzer hat uns außerdem noch 5 Euro abgeknöpft, die sicherlich in seine Tasche gewandert sind.

Dann weiter zur ukrainischen Grenze. Wir hatten den Zöllnern bereits klargemacht, dass wir nur im Transit durch die Ukraine unterwegs sind, trotzdem mussten wir das komplette Grenzprogramm durchlaufen (ca. 3 Std. Aufenthalt). Das Ganze handelt um einen kleinen Laufzettel von 3 auf 5 cm, der zum Schluss mit irgendwelchen ukrainischen Stempeln übersäht war. Diese Stempel mussten wir bei allen möglichen Büros im Grenzgebäude besorgen und dies alles nur um diesen Zettel bei der endgültigen Grenzschranke beim Grenzsoldaten abzugeben. Dies war der WillkommensGruß der russischen Länder. Eine Grenze wie man sie sich vorstellt, viele Soldaten mit Uzi´s in Tarnuniform, wo jedes Dokumentchen bis ins kleinste Detail kontrolliert wird. Bezahlen müssen wir jedoch nichts. Natürlich waren wir für die LKW-Fahrer wie auch für die Grenzer eine Sensation, mit unseren großen beladenen deutschen Motorrädern. Die größte Überraschung war für sie, dass diese modernen Motorräder nicht mit Automatik-Getriebe funktionieren.

Nach der Grenze folgten 200 langweilige Kilometer über unglaublich schlechte Straßen, durch die heiße Sonne der Ukraine. Als das Sitzfleisch nicht mehr mitmachte, haben wir aufgegeben und uns einfach an einem Waldstück an der Hauptstrasse in Richtung Odessa niedergelassen und das Zelt aufgeschlagen.
Zu essen gab es eine Kleinigkeit aus der Heimat, Kässpätzle aus dr Guck
*grins*

In der Nacht haben wir dann festgestellt, dass wir genau zwischen viel befahrener Hauptstrasse und einem Gütergleis liegen, somit hatten wir das Vergnügen, die alten ukrainischen LKWs auf der einen Seite und die alten ukrainischen Güterzüge auf der anderen Seite zu hören und das etwa jede halbe Stunde. Es lebe die Nachtruhe…



10. Tag Sa, 17.05.08

Kilometerstand: 2.837 – 3.030
Start in Ro – Bran

Nachdem ich meine Sachen einigermaßen trocken ins Motorrad gepackt habe, zieht ein typisches Gebirgsgewitter an, wir haben uns erstmal untergestellt und das Schlimmste abgewartet.
Wir fuhren dann über die Berge nach Pitesti und Konstanta, die erste Stadt am schwarzen Meer.
Nachdem ich an einer Tankstelle meine Regenkombi ausgezogen habe, weil es viel zu warm war darin, war ja klar, dass wir ein paar Kilometer später in einen üblen Platzregen reinfahren...
Also alles klatschnass, was aber bei knapp 30 Grad in Ost-Rumänien am schwarzen Meer dann kein Problem war.
Das Einzige was wir zum Übernachten gefunden haben, war eine private Pension, nachdem uns eine alte Dame, die wir auf der Straße getroffen haben, hingeführt hat (wobei man sich vorstellen muss, dass es nicht so einfach ist, neben einer alten Dame mit Stock mit einem 350kg Motorrad in Schrittgeschwindigkeit herzufahren). In diesem Zusammenhang habe ich meine Honda dann zum dritten Mal in zehn Tagen hingelegt.
Diese Pension war eigentlich rein bautechnisch noch nicht fertig gestellt, aber die alte Dame (wahrscheinlich die Dorfälteste) hat dem Mann ganz einfach befohlen, er habe uns unterzubringen, was er auch getan hat, uns aber auch fast 20 Euro für eine üble Unterkunft abgeknöpft hat, da wir nicht die Zeit hatten, vorher mit ihm über den Preis zu verhandeln. Rumänien wird Richtung schwarzes Meer sehr flach und langweilig....



9. Tag Fr, 16.05.08

Kilometerstand: 2.604 - 2.837
Start in RO-Sibiu

Erneute Stadtfahrt durch Sibiu bei praller Sonne und Hitze.
Die ungarischen, rumaenischen und bulgarischen LKW blasen uns den Dreck ins Gesicht.
Fahrt auf einer moerderischen Strasse mit ueberholenden LKW vorbei an Baustellen und Strassenkindern.
Wir haben dann noch ein Paar aus Rottweil auf zwei Motorraedern getroffen, die ungefaehr die gleiche Tour wie wir vorhaben und die wir sicher noch ein paar mal wieder treffen werden.
Der Transkarpathia-highway, einer der Hoehepunkte in Rumaenien ist leider geschlossen, da noch zuviel Schnee liegt, so muessen wir die Ausweichroute nehmen.
Wir fahren nach Bran, wo das Schloss von Graf Dracula steht, den es wirklich gab.
Die Geschichte ueber ihn erzaehle ich das naechste Mal.
Es faengt an zu regnen und ich muss mein Zeug einpacken, um noch trocken ueber die Berge zu kommen.
Bis denne!

8. Tag Do, 15.05.08

Kilometerstand: 2.250 - 2.604
Start in den Bergen westlich von RO-Sibiu ( frueher Hermannstadt)

Frueher und wunderschoener Start um 09:00 durch rumaenische Bergdoerfer, die einen ans Allgaeu erinnern und einen durch die Pferdewagen und alten landwirtschaftlichen Geraete in die Vorkriegszeit zurueck versetzen. Man meint, man sieht die Bilder in den alten Chroniken von Undingen. Die Menschen gruessen ueberall freundlich zurueck und es wird wohl ein toller Tag.
Dann hatten wir die wunderbare Idee, von RO-Sebes direkt ueber die Berge nach Brezoi zu fahren. Was wir nicht wussten, war dass es dort oben geregnet hat und die Wege nicht wirklich besser wurden.
Zuerst Schlagloecher, dass das ganze Vorderrad darin verschwinden wuerde, also ausweichen, wie irre! Dan Schlamm durch die Waldschlepper, die hier ueberall abholzen.
Jeder von uns Beiden hat das Bike 2 mal in den Dreck gelegt und es ist nur moeglich die 350 kg schweren Teile zu zweit wieder aufzuheben.
Trotz allem hat das ganze Spass gemacht. Nachdem es nun jedoch spaeter Nachmittag wurde und unsere Kraefte sich langsam dem Ende neigten, stellten wir fest, dass wir wohl irgendwo falsch gefahren sein mussten und dass uns der Weg nicht ans Ziel bringen wird...
Also zurueck bevor es dunkel wird!! Da oben war es nicht so gemuetlich.
Durch viel Glueck und ein paar gutgemeinte Ratschlaege der Bauern haben wir dann noch einen Camping mitten in der Pampa gefunden, auf dem Niederlaendische ehemalige Drogensuechtige wohnen und den Zigeunern helfen ihre Haeuser aufzubauen.
Wir bekamen sogar noch Kotelets mit Pommes und Salat...mann haben wir rein gehauen...
Und wen haben wir natuerlich sogar dort getroffen?
2 aeltere Ehepaare mit Wohnmobilen mit Aalener-kennzeichen. Schwaben findet man wohl ueberall...

7. Tag Mi, 14.05.08

Kilometerstand: 2.000 - 2.250
Start nach Rumaenien

Wir fuhren um 12:30 nach einem ausfuehrlichen Sonnen- und Poolbad los.
Dann wieder Autobahnfahrt nach RO-Oradea. An der Grenze haben wir Mick und Colleen wieder getroffen. Dann der erste Kulturschock in Rumaenien. Wie man es sich vorstellt.
Die Emails, die kursierten: "Willkommen in Rumaenien" waren nicht uebertrieben.
Strassenkoeter und kinder, arme Sinti und Roma ohne oder mit wenigen schwarzen Zaehnen auf Pferdewagen. Dazwischen moderne Limousinen der Geschaeftsleute. Vor lauter staunen und schauen sind wir voellig vom total chaotischen Verkehr ueberfordert. Das Ganze wird durch die ruecksichtslosen Trucker nicht grade vereinfacht. Dazu noch gluehende Hitze.
Im Hinterland in den ersten Auslaeufern der Karpathen wird es sehr viel angenehmer. kleine kurvige Strassen, natuerlich gespickt mit Schlagloechern.
An die Pferdekarren gewoehnt man sich schnell.
Auf 1200 m Hoehe angelangt, uebernachten wit kurzerhand in einer Bergpension, da es bereits Nacht wird.

6. Tag Di, 13.05.08

Kilometerstand: 1.837 - 2.000
Start in Budapest

Wir starteten in Budapest nachdem wir ausgeruht, die Waesche trocken und wir wieder frisch gestaerkt waren.
Dies war auch gut so, denn die Ausfahrt von Budapest war herrlich:
fast 30 C, Sonne, Stau in der kompletten Stadt...stinkende LKW"s, die einem den Dreck ins Gesicht blasen...da kommt Freude auf...1,5 Std haben wir gebraucht um aus der Stadt raus zu kommen.
Danach hiess es km fressen auf einer typisch ungarischen langweiligen Fernstrasse.
In Ungarn gibt es an der Strasse sowieso nicht soviel interessantes zu sehen. Ach doch, mal hellgruene Felder, mal dunkelgruene.., dann wieder ein Bauernhof. Das Einzige ist, dass die Felder unglaublich gross sind, man faehrt durchaus mal mehrere Km an einem einzigen Feld entlang.
Wir haben dann einen tollen Camping gefunden, der eigentlich mitten im Nichts war, aber was sehen wir..nur deutsche Kennzeichen. Gibt es noch Rentner in Deutschland? Viele koennen es nicht mehr sein, die muessen alle in Ungarn sein. Auf dem Camping gibt es ein Thermalbad und eine tolle Badelandschaft, also mein Paradies!
Ich hab sogar eine Rentner-Gruppe aus Huelben getroffen..unfassbar.
Zum Abendessen musste ein Fertignudelgericht herhalten, da wir keine Lust hatten in die Stadt zu fahren.

6. Tag Di, 13.05.08

Kilometerstand: 1.837
in Budapest

Wir sind immernoch auf dem Bikercamping und ich war heute Morgen in der Stadt unterwegs.
Nachdem ich nun die restlichen Posts ueber die letzten Tage veroeffentlicht hab, essen wir noch was und fahren weiter richtung Rumaenien.
wir werden sehen, wie es weitergeht.
Bis denne!!!
und schreibt mir mal!

5. Tag Mo, 12.05.08

Kilometerstand: 1.480 - 1.837
SK -> H-Budapest

Es ist Pfingstmontag, fiel mir waehrend dem Fahren auf. Nachdem die Sonne nach dieser Nacht aufgegangen war, tauten unsere Knochen langsam auf. Ich war bereits jetzt zum ersten Mal ueber meine Heizgriffe und Winterhandschuhe froh.
Wir legten einen Autobahntag ein und sahen dann, dass es nach Ungarn-Budapest garnicht so weit war. schlappe 170 km.
In Budapest wussten wir von dem Bikercamping, den ich gestern beschrieben habe, also los, damit wir in der Nachmittagssonne unser Zeug trocknen konnten.
In Budapest angekommen, stellten wir fest, dass wir genau de richtigen Tag erwischt haben, um in die Stadt zu fahren. Pfingstmontag, in Ungarn anscheinend auch ein grosser Feiertag, also PKW-kolonnen, betrunkene Leute, zwar gute Stimmung aber eben etwas ueberfuellt. Und wir sollen mit Motorradklamotten in der prallen Sonne eine Adresse in Budapest suchen. Klasse-idee... :-)
Nachdem ich mir die Jacke ueber die Knie gelegt habe, war das fahren schon ertraeglicher und nach 2 Stunden und der ersten Begegnung mit der Polizei hatten wir den Camping schon gefunden.
Paul wollte schnell auf einer Kreuzung umdrehen, und da er natuerlich das Links-fahren in GB gewohnt ist, fuhr er in die falsche Richtung in die naechste Strasse ein...Die zwei sehr coolen, beleibten Polizisten hatten dann die glorreiche Idee, da ja heute Feiertag sein, muessen wir morgen aufs Polizeirevier kommen und dann die Strafe bezahlen. Da wir auf eine erneute Sucherei ueberhaupt keine Lust hatten, konnten wir sie davor ueberzeugen, dass doch Feiertag ist, dieser Fehler ja nicht ganz so schlimm war und ob wir ihnen nicht doch lieber gleich nur die Haelfte zahlen koennten. Dies lehnten sie auf offener Strasse natuerlich ab, checkten genauestens Pauls Papiere und wuenschten uns unter der Ansage, dass das natuerlich eine Ausnahme waer und streng privat unter uns bleiben muesse, eine gute Fahrt.
Auf dem Camping angekommen, wen treffen wir....Mick und Colleen. Sie sind schon da. Allerdings sind sie den direkten Weg ueber Prag gefahren. Waer ja auch noch schoener.
Das sind echt tolle Leute, sie fahren zusammen auf einem Motorrad, BMW 1200 versteht sich und sind immer gut drauf, wie mir scheint. Ich haette mit denen meinen Spass.
Ausserdem ist noch ein verrueckter, spindelduerrer Kanadier hier, der ist seit 2,5 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs und hat unter Anderem, das was wir noch vor uns haben, bereits per Fahrrad hinter sich. unfassbar. Aber, macht Spass, sich mit den Leuten zu unterhalten. Im Englischen bin ich wieder richtig drin, klappt wunderbar. Das ist der Nebeneffekt dieser Reise.


4. Tag So, 11.05.08

Kilometerstand: 1.110 - 1.480

Wir bekamen also bei unseren Bergbauern noch ein tolles herzhaftes Fruehstueck, wie es sich gehoert, mit Speck, Paprikasalami, und 2 Spiegeleiern. genial fuer mich.
dann wieder Kurven geniessen ueber den 1300 m Bergkamm und wieder hinab. richtung Slowakei.
Die Tschechen und die Slowaken sind sich natuerlich sehr aehnlich, wie Ihr Euch vorstellen koennt, nur lehnen sich die Tschechen bereits mehr an die EU an, was man an den tollen Strassen sofort merkt. Ueberall wird gebaut wie verrueckt.
Faehrt man ins Hinterland, wird es natuerlich schon bedeutend aermlicher. Die Leute leben noch voll von ihren eigenen Erzeugnissen, sonst haben sie nicht viel.
Auf dem Weg in die Slowakei durch Nordtschechien streiften wir ein kurzes Stueck Polen, was mir jedoch gereicht hat, um mich ueberhaupt nicht wohl zu fuehlen. Zumindest in diesem Teil Polens war eine ganz besondere Stimmung, im negativen Sinne. Die Leute schauen ziemlich mies drein. Also schnell weiter in die Slowakei, wo wir und wieder pudelwohl gefuehlt haben. Unglaublich, was so eine Landesgrenze doch manchmal doch ausmacht.
Nachdem wir an einer Tankstelle ein laetschiges Huehnerbaguette gefuttert haben, ueberkam uns der Km-fresser und wir fuhren ohne anzuhalten durch einen weiteren Nationalpark, die MALA FATRA, ein tiefes Gebirgstal, das sich als Bikerparadies herausstellte.
Ach uebrigens, ueber was wir uns sehr freuen, egal in welchem Land bisher, die Biker gruessen sich ueberall und helfen sich. Echt geil.
Um 20:30 blieb uns dann keine andere Moeglichkeit mehr, als bevor es dunkel wurde, einen wilden Schlafplatz zu suchen, was uns neben einem kleinen Bach auch gelang.
Als wir am Lagerfeuer unseren heissen Tee schluerften, hoerten wir ploetzlich slowakische Rufe. Sollte wahrscheinlich: "Hallo, wer ist da?" heissen. Jemand fuchtelte mit einer Taschenlampe hin und her. Wir haben brav "Hallo" gerufen, damit der nicht meint, wir wollen was Boeses.
Na klasse, wir dachten uns, dass jetzt demnaechst das halbe Dorf mit den Mistgabeln und Hunden auf uns zu marschiert und haben uns erstmal nicht in die Zelte getraut, mein Beil hatte ich schonmal bereit gelegt, um losschlachten zu koennen.
Doch nichts dergleichen passierte und so entschieden wir, ins Bett zu gehen und am naechsten Morgen etwas frueher los zu fahren, bevor die Bauern auf die Felder gehen. Als wir ins Bett gingen, war das Thermometer bereits auf -2 C gefallen und unsere Schlafsaecke stiessen in dieser Nacht an ihre Grenzen.
Um 06:00 standen wir auf, packten das eingefrorene Zelt zusammen und fuhren der ueber den Bergen aufgehenden Sonne entgegen. Hat sich also gelohnt.

morgen

morgen kommen die naechsten Berichte ueber die letzten 2 Tage...
Gehabt Euch wohl, bis morgen! wenn es wieder heisst, lesen Sie mit, traeumen sie mit, bei der kleinen Jeansontour-show !

3. Tag Sa, 10.05.08

Kilometerstand: 782 - 1.110

Wir starteten gegen 11:00 nach einem Fruehstueck auf dem Motorrad in der Sonne mit frischem Brot, Kraeuterquark, gekochten Eiern und natuerlich , na was? Nutella und Milch dazu bzw. fuer Paul, wie es sich fuer einen Englaender gehoert: Tee, Schwarztee versteht sich...igitttt, aber jedem das Seine.
Paul ist allgemein Mr. Bean ziemlich aehnlich, rein vom sprechen her usw. man sollte nicht glauben, wie gut Mr. Bean einen Englaender beschreibt, ohne das natuerlich verallgemeinern zu wollen. :-)
Wir fuhren durch die ersten tschechischen Berge , nahmen einen kleinen Mittagssnack an einem LIDL (ja, die gibt es auch schon dort) ein und wunderten uns immer wieder, mit wieviel Spass sich 350 kg schwere Maschinen durch die Kurven pruegeln lassen.
Die Honda laeuft wirklich genial und das Gewicht ist gut ausbalanciert.
Der V2 hoert sich auch gut an beim aus den Kurven beschleunigen. So muss Motorrad fahren sein.
Die Tschechen sind sehr freundliche Leute muessen wir immer wieder feststellen und so winken wir allen moeglichen Leuten zu, die ohne Ausnahme freundlich zurueck winken.
Zur Uebernachtung haben wir in einem Gebirkspass in Nord-CZ eine Ski-pension gefunden, in deren Garten wir zelten durften.
Zum Abendessen gab es frisch ueber Holz gegrillte Haehnchenschlegel mit Pommes. Danach noch 1-2 Bier und weil wir mit ein paar tschechischen Wanderern ins Gespraech gekommen waren noch 2 Slibovic hinterher. Die naechsten Runden lehnten wir dankend ab und begaben uns in unsere Stoffgemaecher.

2. Tag Fr, 09.05.08

Kilometerstand: 411 - 782
CZ-grenze -> CZ-Kutna Hora

Wir packten also die Stahlpferde und ritten zur ersten richtigen Etappe los durch endlose gelbe Weiten (Rapsfelder soweit das Auge reicht) und konnten den Tag wirklich geniessen. (Auch Paul sagte, das war der erste Tag, an dem er sich wirklich entspannen konnte) Wir fuhren ueber kleinere kurvige Strassen frei Schnauze nur nach Himmelsrichtungs-GPS in richtung CZ-Kutna-Hora.Dort kamen wir dann gegen 15:00 an und besichtigten zuerst die sogenannte Beinkirche, eine Kapelle in der alle moeglichen Knochen von 40.000 Menschen aus dem Mittelalter zu wirklich atemberaubenden Bildnissen, Kronleuchtern, Tuermen und Kraehlen zusammen gefuegt waren.
Beim Ankommen an unseren Motorraedern trafen wir 2 Englaender, die uns wie Helden begruessten, als wir auf Nachfrage von unserem Vorhaben erzaehlten.
Sie waren selbst Motorrad-fahrer, haben allerdings nie mehr als 1500 km am Stueck geschafft, was ja auch nicht gerade wenig ist, wenn man es so betrachtet.
In der gleichen Stadt haben wir dann einen schnuggligen Campingplatz gefunden und nachdem die Zelte (jeder eins fuer sich und den ganzen Krempel) standen, zogen wir zu Fuss los, um etwas zu essen.
Es gab mexikanische Burritos mit Salat (eine riesen Portion fuer 5 Euro, es lebe Tschechien!!) und 2 Whisky-Cola dazu. Dann zum ersten Mal im Zelt schlafen.

erhoffte Bilder?

Ihr habt Euch sicher bereits alle die ersten Bilder erhofft, leider kann ich damit erst (hoffentlich) morgen dienen, da noch andere Leute ans Internet wollen und das hier alles so lange dauert.
also geduldet Euch bitte noch etwas.
die naechsten Berichte folgen gleich.

1. Tag Do, 08.05.08

Kilometerstand: 0 - 411
Der Start Heilbronn -> kurz nach der CZ-grenze

Nach einem Jahr Vorbereitung sollte es also jetzt endlich losgehen. Oh Gott, soll ich wirklich losfahren, Hilfe, was tu ich hier eigentlich?? usw waren meine Gedanken. Ich fuehlte mich, wie die Heeresfuehrer in den grossen Kriegsfilmen vor der grossen Schlacht (So soll es also nun beginnen...)
Meine Honda hatte ich bereits am letzten Tag bzw. in der Nacht bis 02:30 Uhr gepackt, da natuerlich trotz Probepacken doch nicht alles so aufgeht, wie man sich das gedacht hat.
Mit Paul, meinem Partner hatte ich ausgemacht, dass wir uns gegen 11:00 an der Raststaette Hohenlohe an der A6 oestlich von Heilbronn treffen, da er von GB ueber Belgien und Kaiserslautern kommt und wir ueber Nuernberg weiter nach Tschechien fahren wollten. Er wollte zuerst in Belgien sein Tadschikisches Visum noch beantragen und abholen, da es in GB keine Botschaft von Tadschikistan gibt.
Dann wollte er sich in Eupen mit Mick & Colleen aus Australien treffen, die auch mit uns fahren wollten.
Also fuhr ich los. Die Honda wiegt leer ca. 230 kg, ist also von natur aus schon schwer aber sie muss ja auch stabil sein, sie ist ja schliesslich eine Reise-enduro und muss einiges aushalten.
Dazu habe ich insgesamt mit Tankrucksack + Seitentaschen, Alukoffern Zelt und wasserdichten Kleidersaecken ca. noch 100-120 kg oder mehr dabei.
Der gesamte Panzer wiegt also dann etwa 350 kg, was man beim fahren auch merkt. Vor Heilbronn hatte ich zur Einstimmung gleich einmal einen dicken Stau in der prallen Sonne, gegen den ich auch mit dem Motorrad nicht sehr viel ausrichten konnte. Gegen 11:30 traf ich dann aber Paul und alles schien gut.
Mick & Colleen hat er jedoch bereits im Moseltal zurueck gelassenm, da sie sehr viel langsamer als er unterwegs waren und das Ganze wohl nicht zusammen gepasst haette.
Gut, von mir aus..waren wir also nur noch zu zweit.
Kleines erstes Erinnerungsfoto zum ersten Mal zu Zweit und dann los richtung tschechische Grenze. Das hat alles wunderbar geklappt, wir haben einen aehnlichen Fahrstil von der Geschwindigkeit her und damit war dieses Problem bereits geloest.Bei Nuernberg haben wir dann zu einem kleinen Vesper gehalten und uns das erste Mal von Aaahngesicht zu Aaahngesicht unterhalten.Nebenher haben wir Beide zum ersten Mal umgepackt, was nicht das letzte Mal gewesen sein sollte.
Dann weiter durch das Frankenland und auf die CZ-grenze zu. Das ist ein wunderschoenes Stueck Deutschland, nur ziemlich menschenleer.
In Tschechien angekommen faehrt man durch den alten Zollhof (was einem immer ein historisches Gefuehl gibt, finde ich) und faehrt dann auf alten Strassen vorbei an den ganzen Billigpuffs und Stripbars, die einem ueberall auf Leuchttafeln angepriessen werden auf der Truckerstrasse ins Landesinnere. Wobei wir fuer diesen Tag bereits die Schnauze voll hatten, da wir Beide wenig geschlafen hatten und erstmal froh waren, ueberhaupt unterwegs zu sein und sogar schon in einem ersten Ostland. Also hielten wir an einem natuerlich guenstigen (sogar fuer tschechische Verhaeltnisse) Hotel an, das recht gemuetlich aussah und einen Hinterhof hatte fuer die Mopeds.
Zu essen gab's Schnitzel in Kartoffelpuffer gebacken und dazu einen Salat.
Meine Decke war wie immer in den Hotels zu klein und somit schlief ich relativ schlecht, aber auch daran gewoehnt man sich sicher.
Ich hatte ziemliches Heimweh, da ich mich in der grossen weiten Welt noch nicht so wohl fuehlte, wie gewuenscht.Meine Tatjana hat mir per SMS etwas ueber dieses Problem hinweg geholfen.

Erste Meldung

Hallo Leute,
Hier bin ich mit meiner ersten Meldung von unterwegs!!
Ich bin jetzt in Budapest, Ungarn auf einem Bikercamping mitten in der Stadt!
Das ist echt ne coole Sache.
Ein aelteres Biker-ehepaar hat einfach ihren grossen Garten hinterm Haus mit 3 Duschen, einem WC, Waschmaschine, 2 Kuehlschraenken und ein paar ueberdachten Biertischen frisiert und schon haben wir einen Bikercamping-platz. Hier kommen Leute von ueberall auf der Welt her, wie es das Gaestebuch beschreibt. Diese Internetseite ueber den Camping ist auf jede Motorrad-reiseseite verlinkt, sodass sie jeder Motorrad-reisende finden muss.
Ich bin also jetzt hier mit 2 Australiern (mehr dazu im folgenden Reisebericht) und einem verrueckten Kanadier, der seit 2,5 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Meine Klamotten sind grade in der Waschmaschine (Luxus!!!) und ich bin auch mal wieder frisch geduscht nach 3-taegiger Dusch-abstinenz.
Wie ich hierher kam, lest Ihr bitte im nachfolgendenden Reisebericht:

Der Papierkram

Bevor man also solch eine etwas groessere Reise plant, ( Mann, die Tastatur ist ja voellig verdreht hier in Ungarn..) hat man 2 Moeglichkeiten: Entweder man besorgt sich alle Papier vor der Reise, dann hat man waehrend der Reise nicht mehr soviel Theater mit Behoerden oder man besorgt nur das Wichtigste, um starten zu koennen und erledigt die Visageschichten jeweils im Land vor dem Naechsten zum Bereisen auserkorenen. Diese Methode erfordert jedoch sehr viel Zeit waehrend der Reise.
Jedenfalls habe ich die Erste Methode gewaehlt und wollte die Reise dann so richtig geniessen mit wenig Behoerdenwarterei.
Fuer sich selbst braucht man zuerst einen Reisepass, der mindestens noch 6 Monate ueber das Rueckkehr-datum hinaus gueltig ist. (Fuer die Meisten Laender ist das so) Ich habe derer 2, damit die Visa-beantragung schneller vonstatten ging.
Wenn das erledigt ist, kann man unter Einreichung des Originalpasses, eines Visaantrages (manchmal auch in doppelter Ausfuehrung) (den man sich heutzutage des Internet-gottes sei dank, in demselben herunterladen kann), 1-2 Passbildern und einem frankierten Rueckumschlag (ganz wichtig, sonst bekommt man nichts zurueck und auch keine Antwort)
Das Ganze schickt man dann jeweils per Uebergabe-einschreiben (3,50 Euro) an die Konsulatsabteilung der jeweiligen Botschaft und nach 2 - 6 Wochen bekommt man seinen Pass
mit eingeklebtem Visum zurueck: Ach ja, man sollte vorher genau wissen, wann man gedenkt, in dem jeweiligen Land zu sein, denn das Visum wird im Normalfall fuer 1 Monat unter Angabe des genauen Einreise & Ausreisedatums beantragt.
Wenn dieser Plan dann nicht aufgeht, hat man Pech gehabt oder man muss eben nach diesem Plan reisen.
In meinem Fall waren das 6 Visa, die zu beantragen waren. (Ukraine braucht man nicht mehr, jedoch Russland, Kasachstan Kirgisien, Tadschikistan, Usbekistan und die Mongolei)
Wenn man nur ein Visum fuer 1 Monat benoetigt, ist das einfach nach dem oberen Schema zu beantragen, also kein Problem, wenn man weiss, auf was es ankommt.
Braucht man jedoch ein Visum fuer laengere Zeit oder mit mehrmaliger Einreise, wird es schon etwas interessanter. Dann braucht man eine Einladung von einer Firman dort im Land, die diese Einladung von der dortigen Regierung abstempeln laesst. In meinem Fall brauchte ich dies fuer Russland, da ich waehrend meinem Trip zwangslaeufig immer wieder nach Russland komme. Also muss man ein Reiseunternehmen finden, das einem solch eine Einladung ausstellen laesst. (www.vostok-reisen.de) ist da ein guter Tip. Die Preise fuer die Einladung variieren zwischen 110 $ und 340 Euro. Jedes Visum kostet dann auch noch zwischen 30 & 80 Euro.
Man bekommt also dann eine Einladung zugeschickt, von irgendeiner unbekannten Firma in Russland (in meinem Fall kam die Einladung per DHL aus Kansas-USA, das versteh wer will :-) die verarschen sich doch selbst..)
und kann dann damit das Visum beanrragen.
Dies hat in fast allen 6 Faellen reibungslos geklappt, nur fuer die Mongolei konnte ich leider noch kein Visum erhalten, da dies von der Beantragung bis zur Ausreise aus der Mongolei nur 3 Monate gueltig ist und das haette uns nicht gereicht. Also werden wir dies in KAZ-Almaty beantragen und so lange warten, bis wir es bekommen. (ich hoffe auf hoechtens 3 Tage)
Dann geht es weiter mit den Papieren fuer's Motorrad in meinem Fall:
Man braucht 1 internationalen Fahrzeugschein und 1 internationalen Fuehrerschein
Dann kann es losgehen !

Unsere Reiseroute

Unsere geplante Reiseroute sieht folgendermaßen aus: Ob das alles so ablaufen wird, wird sich dann noch zeigen.
Wir werden also zu Viert starten, über Nürnberg, Grenzübergang Waidhaus nach Tschechien fahren und weiter über Ungarn am Balaton vorbei nach Rumänien. In Rumänien werden wir die Karpaten überqueren und durch Transilvanien am Schloss des Grafen Dracula vorbei bis ans schwarze Meer nach Constanta fahren.
Dort werden wir sicher 1-2 Tage verbringen und dann über Odessa weiter auf die Insel Krim. Die werden wir einmal rundherum abfahren um dann zum ersten Mal die russische Grenze passieren.
Dieses kurze Stück Russland wird wohl in 2 Tagen durchquert sein und wir reisen nach Kasachstan ein.
In Kasachstan werden wir uns von Mick und Colleen trennen, die dann nach Sibirien und Kamtschatka weiterfahren.
Paul und ich fahren weiter über Kirgisien, Tadschikistan über den Pamir-Highway durch's Pamir-gebirge.
Das Pamir ist ein Ausläufergebirge vom Himalaja. Die Gipfel liegen zwischen 3500m und 7000 m Höhe. Der Pamir-Highway verläuft über 3 Pässe, die auf 4500m Höhe liegen. Dieses Land wird sicher die Schlüsselstelle auf der Reise werden. Auch von der Belastung für's Material her. Dieser sogenannte Pamir-Highway ist eine holprige Schotterstrasse, auf der durchaus auch mit Schnee gerechnet werden kann.
Die Motorräder werden auf dieser Höhe höchtens noch die Hälfte der Motorleistung haben, durch den Sauerstoffmangel in der Luft. Wie es uns selbst in der Höhe geht, wird sich dann weisen. Wir versuchen jedenfalls, uns durch längere Zwischenstopps langsam an die Höhe zu gewöhnen...Die Bilder des Höhenmessers und unserer Gesichter werden den Rest erzählen..
Wenn wir dann aus dem Gebirge wieder abfahren, werden wir an der afghanischen Nord-grenze entlang fahren, die uns jedoch durch einen Grenzfluss und Stacheldrahtzaun von diesem Land fern hält, was mir auch aus verständlichen Gründen ganz recht ist. Auf dieser Strasse befinden wir uns dann schon auf der ehemaligen Seidenstrasse. Wir überqueren die Usbekische Grenze und fahren weiter nach Samarkand und Bucchara.
In Buchhara werden Paul und ich uns dann trennen. Paul wird über Turkmenistan und die Türkei nach Hause fahren und ich werde erneut nach Kasachstan einreisen um mich in KAZ-Cimkent dann mit Thomas aus Berlin zu treffen.
Wir Beide müssen uns dann noch in Almaty (früher: Alma Ata) ein Visum für die Mongolei besorgen und fahren dann weiter über ein kurzes Stück Russland in die Mongolei. Dort warten 2000 km Piste auf uns, bevor wir dann in Ulaan-Baator, der Hauptstadt der Mongolei eine größere Pause machen, um viele Reisende zu treffen, die sich im Hostel Oasis treffen, das von zwei Deutschen bewirtet wird.
Von Ulaan Baator fahren wir erneut über die russische Grenze und an der chinesischen Grenze entlang bis Vladivostok.
Falls uns der Reisegott wohlgesonnen ist und wir früh genug, das heißt Anfang August in Vladivostok ankommen, werden wir einen Abstecher für 1 Woche ohne Motorräder nach Japan machen.
Wieder in Vladivostok angekommen, besorgen wir uns Tickets für die Transsibirische Eisenbahn, verladen unsere Motorräder und fahren 7 Tage und Nächte nach Moskau.
Von Moskau machen wir uns auf den Heimweg über St. Petersburg, Estland, Lettland, Litauen und Polen. Über Berlin werden wir nach Deutschland einreisen und richtung Heimat einrollen.