Kilometerstand: 3.424 – 3.880
Start gegen 10 Uhr nach Odessa
Durch die langweilige Ukraine mit endlos langen schlechten Strassen, die meiste Zeit geradeaus mit etwa jeder Stunde eine Kurve. Die Menschen schauen größtenteils unfreundlich, oder wollen wir es skeptisch nennen. Uns fallen auch die russischen kahl geschorenen Schädel, sowie die typisch russische Einheitsfrisur mit Seitenscheitel, auf. Die Lebensmittel-Läden und Banken sind wirklich auch ein Fall für sich, man muss sich einen kleinen „Tante Emma Laden“ vorstellen, in dem es jedoch sechs Schalter gibt, einen für Brot, einen für Milchprodukte, einen für Wurst und Fleisch, einen für Putzmittel, einen für sonstige Lebensmittel und einen für Getränke. An diesen sechs Schaltern wird man, welch Überraschung, jedoch immer von der gleichen Verkäuferin bedient, bis man dann zur Kasse läuft und bei Selbiger bezahlt. Die Banken sind ähnlich kompliziert, es gibt mindestens fünfzig verschiedene Schalter für alle möglichen Arten der Bankgeschäfte. Jeder Schalter sieht gleich aus, eine verspiegelte Glasscheibe mit einer Öffnung von 10 auf 20 cm, die jedoch so geschickt angeordnet ist, dass man die Mitarbeiter nie sehen kann und somit immer mit seinem Spiegelbild spricht. An jedem sonstigen Büro in der Bank sind dicke braune Vorhänge. Das rumänische Geld werden wir leider, selbst in den größten Banken, nicht mehr los. Niemand will es tauschen!
Nachdem wir nun seit zwei Tagen nicht mehr geduscht haben, habe ich in einem Tümpel unter einer Autobahnbrücke gebadet, wenigstens erfrischend. Ob ich danach besser gerochen habe, weiß ich nicht :-)
Nachdem wir uns eine einigermaßen abgelegene Wiese gesucht und gefunden haben, konnten wir endlich unser Zelt aufschlagen, allerdings erst um 19.30 h als es schon dämmerte. Das bedeutet in der Ukraine, dass Millionen von Moskitos auf einen hereinbrechen und man sich nur noch ins halb aufgebaute Zelt flüchten kann. Davor habe ich mir noch bei der Suche nach dem Schlafplatz bei einem „Umfaller“ an einem Hang den Bremshebel und den Blinker abgebrochen, ich hatte eigentlich gehofft, dass ich den Ersatz-Bremshebel erst etwas später brauche…
1 Kommentar:
Hallo Jens! Nun hast du dein Vorhaben also wirklich wahr gemacht und bist deinem Traum quasi schon ein paar tausend km näher. Wir wünschen dir alles Glück der Welt, möglichst keine grössere Pannen und viele positive Eindrücke. Allzeit gute Fahrt und liebe Grüße aus Gönningen!
Andrea und Jochen
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