Die Ausfahrt aus Ulaan Baator und der Mongolei
Wir hatten uns also jetzt endlich aufgerafft, loszufahren.
Ueber einige Bewohner des Oasis ist in der Nacht eine Durchfallwelle hereingebrochen und somit konnten dann Kim und Scott doch nicht mit uns starten, sondern mussten noch einen Tag dran haengen.
Tom uns ich hatten wieder Lust aufs fahren und schlaengelten uns durch die Autos raus aus der Stadt.Am Stadtrand auf Teerstrasse dachte ich dann ploetzlich, die Honda faehrt sich so komisch und hab mal ein paar Schlenker gemacht um mehr zu spueren, das war jedoch garkeine gute Idee denn Schlenker mit einem Platten am Vorderrad, wie ich dann bei Tempo 80 feststellen sollte, gehen meist nicht gut aus. Mit viel Koerpereinsatz und Glueck konnte ich einen Sturz abwenden...puuuh, ging mal wieder gut.
Also Schlauch tauschen..na das faengt ja wieder gut an...
Schlauch tauschen waer ja ne gute Idee gewesen aber vor lauter schnell schnell haben wir, d.h. wohl eher ich im Gewuehle wieder den kaputten Schlauch rein gemacht, was wir dann 10 km spaeter festegestellt haben...Tja, Ihr kennt ja Euren Jens...:-)
Als wir dann mal endlich am Fahren waren, wurde die Mongolei deutlich gruener und flacher. Ein voellig anderes Land.Erinnerte uns eher an eine Mischung aus Schwarzwald und Voralpenland. Und es gab, welch Freude, Baeume, was wir ja ueberhaupt nicht mehr gewoehnt waren. Wir hatten wieder mal einen gruenen Schlafplatz und Wasser. Herrlich.
Im Nachhinein musste ich noch sehr viel ueber die Mongolei nachdenken, von der menschlichen aber auch volkswirtschaftlichen Seite, was ein ganz neuer Aspekt der Reise ist, den ich vorher noch nicht bedachte. Durch die Ausbildung zum Betriebswirt, die Tatjana und ich ja grade machen, habe ich in die Volkswirtschaft neue Einblicke und diese im Gegensatz zu Europa unterentwickelten Laender zeigen sehr gut, wie das Alles vor der perfekten Infrastruktur Europas aussieht. Ich ueberleg mir dann immer, was ich wohl als Praesident zuerst anpacken wuerde und aendern wuerde, damit es aufwaerts geht.
Aber wie man ganz gut in der Mongolei sieht, funktioniert ein Land einfach nicht ohne den Willen der Buerger. Das dauert dort noch mindestens 2 Generationen, bis das Land vom Kommunismus auf eine freie Marktwirtschaft umgebaut ist.Die Leute jetzt sind einfach nicht bereit dazu. Und bis dann aus den meisten Mongolen auch noch ein Volk mit zwischenmenschlichen Manieren und Verhaltensregeln geworden ist, das dauert wahrscheinlich noch ein paar Generationen. Wobei ich mir wirklich nicht sicher bin, ob nict in den naechsten Jahren ganz Anderes passiert. In Ulaan Baator hab ich mich persoenlich naemlich wie auf einem Pulverfass gefuehlt, nachdem ja 2 Wochen, bevor wir dort waren, ein Putschversuch gegen die Regierung gescheitert ist. Die verbrannten Regierungsgebaeude haben wir noch gesehen. Und man sieht ja in Georgien wie schnell es gehen kann. Paul war uebrigens zu der Zeit zum Glueck schon in der Tuerkei, denn er fuhr ja durch Georgien nach Hause.
Jedenfalls werden meine Erfahrungen in diesen Entwicklungslaendern mir viel fuer die Ausbildung bringen und auch viel Gespraechsstoff in den Unterricht bringen. Darauf freu ich mich.
Fazit
vor 14 Jahren
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