tiefstes Sibirien
Als wir am Freitag hier in der Box zusammen sassen, waren auch einige Clubmitglieder hier, der uebliche Abendtreff eben.
Dabei war auch Sergej alias Joker. Ein lustiger, durchtrainierter Geselle, mit etwas zuviel Testosteron in den Blutbahnen. Jedenfalls hat er uns spontan eingeladen, mit ihm und seiner Freundin doch am Wochenende zu deren Vater in einen sibirischen Nationalpark zu fahren. Und wir haben natuerlich "ja" gesagt, man will sich ja nix entgehen lassen. Also war ausgemacht, am Freitag Mittag zusammen erstmal die Lebensmittel usw. fuer's Wochenende einzukaufen.
Also los, dabei waren 3 kilo Kartoffeln, Paprika ohne Ende, Tomaten haufenweise, einen Sack voll Zwiebeln, ein paar kilo rohes Fleisch und zu guter Letzt natuerlich, nicht weniger als 8 Flaschen Wodka. Naja, wir waren 3 Tage unterwegs, ihr koennt Euch also vorstellen, auf was das Ganze hinauslaufen musste. Nachdem Joker dann sagte, das Bier kaufen wir dann dort, war uns alles klar. Das wird ein russisches Wochenende.
Olga, die Freundin von Tatjana (lustig,die Parallele, oder?) Jokers Freundin, haben wir dann noch abgeholt und dann gings los in unbekannte Gefielde.
Er sagte uns etwas von 165 km. Diese mussten wir jedoch zuerst durch kilometerlangen Freitagabendstau und spaeter ueber ziemlich schlechte Strassen abspulen. Wobei das durch unser Fahrzeug etwas gemildert wurde: Ein Toyota Crown, 4,0 liter V8. Den gibt es in Europa garnicht. Also sassen wir 4 Std im angenehmen Geblubber des V8 und schauten uns in Ruhe die wilde sibirische Landschaft an. Sehr viel entspannender, als auf den Stahleseln. Die Waelder wurden immer duenner besiedelt und die Sache wurde langsam interessanter.
Als wir dann mit dem Toyota, der kein Gelaendewagen war, jedoch das Fahrwerk pneumatisch um 5 cm anheben konnte, wie selbstverstaendlich durch einige tiefe Fluesse fuhren, waren wir dann doch etwas erstaunt. Immer mal wieder passierten wir Schilder, auf denen vor den Wildhuetern gewarnt wurde, da dies ein geschuetzter Nationalpark war und Menschen hier unerwuenscht waren. Deshalb fuhren wir ja dann auch mit einem V8-Toyota durch die Fluesse, klar... das ist Russland.
Uebrigens handelt es sich hier um das gleiche Gebiet, in dem Putin am selben Wochenende zu Propagandazwecken Tiger jagen war. Zu seinem Glueck nur mit dem Betaeubungsgewehr.Habt Ihr sicher in den Nachrichten gesehen.
Ganz am Ende von Wasserdurchfahrten und Wegen in hohem Gras, nach denen kein Mensch eine Zivilisation vermutet haette, kamen wir zu einer Waldlichtung auf der 2 Holzhaeuser standen. Huehner pickten im Gras, 2 Ziegen streunten herum und wir wurden zuerst von 2 Katzen begruesst, wobei eine nur noch 3 Beine hatte. Aha, da waren wir nun also und es gab kein Entrinnen. Dann begruesste uns der Herr des Hauses, Michalesch, ein 65-jaehriger vollbaertiger Mann, dem man immernoch ansah, dass er in seinem Leben nicht nur auf der Couch gelegen hatte. Da es schon spaet war, machten wir gleich ein Feuer und assen die Pilmeni, die eine weitere junge Russin vorbereitet hatte, die mit ihrem Freund und Baby im selben Haus wie wir wohnten. Diese Pilmeni hatten wir jedoch noch nie gegessen: frisch gemachte Teigtaschen, normalerweise mit Hackfleisch gefuellt, waren sie diesmal zum Teil mit Weisskraut und zum Teil mit Kartoffelbrei gefuellt. Dazu gab es Gurken und Tomatensalat aus dem Gemuesegarten der Huetten. Wir fuehlten uns pudelwohl, da wir ja auch wussten, wie weit wir von jeglicher Menschen weg waren. Eins gab uns jedoch bereits zu denken: Joker sagte uns, wir sollen nie alleikn in den Wald gehen, nur wenn er oder Michalesch mit Gewehr dabei waeren...wir ahnten boeses und dies wurde auch bestaetigt. In diesen Waeldern lebten noch wilde sibirische Tiger und Schwarzbaeren. Coooool...
Nun zeigte Joker auch, dass wir den Wodka nicht umsonst mitgebracht hatten und so flossen die ersten 3 Flaschen waehrend dem Essen unsere Kehlen hinab.
Nebenher wurde uns von Michaleschs Vergangenheit als Trapper in den sibirischen Waeldern erzaehlt. Die Nacht war dunkel, das Feuer prasselte und der Abend war sehr gemuetlich. Gut dass wir spaeter, natuerlich nur wegen der Dunkelheit, unsere Schlafkammer nicht naeher besichtigen konnten.
Am naechsten Morgen wachten wir dann in unserer ca. 100 jahre alten Bruchcouch auf in einem ziemlich rustikalen Kaminzimmer. Ich fuehlte mich jedoch trotzdem wohl. Zum Fruehstueck gab es, Kaffee ?? denkste, Wodka !! aber nur 2 Flaeschchen zum Anfang des Tages...dazu gekochte Kartoffeln und eine Knoblauchknolle!, nicht Zehe, Knolle!, Ich werde wohl den Geschmack aus Wodka und Knoblauch, der uns den ganzen Tag begleitete nie mehr vergessen. Nach dem Fruehstueck dann, um die Sache abzurunden, hiess es dann 2 kilo Zwiebeln fuer das abendliche Schaschlik zu schneiden. Ich wusste nicht, dass ich soviel Traenenfluessigkeit in mir hatte. Nachdem wir das Schaschlik eingelegt hatten, war fuer diesen Samstag Strand angesagt, da wir nur 3 km von der Vladivostok gegenueberliegenden Kueste entfernt waren. Also wieder durch die Fluesse zum Strand. Dort verbrachten wir einen schoenen, sonnigen Tag, die haelfte davon im Wasser. Dazu, um den Pegel zu halten ein paar Bier. Die sibirische Sommersonne tat ihr uebriges. Auf der Rueckfahrt badeten wir in einem der eiskalten Baeche, um das Salzwasser loszuwerden. Zurueck im Wald sollten wir zuerst einmal das 70 mm Schrotgewehr an Bierdosen ausprobieren, was fuer uns natuerlich auch mal ein Spass war. Zum Abendessen gab es: Auf dem Feuerrost gegrilltes Schaschlik mit Zwiebeln, dazu Auberginen, Paprika und Tomaten, gegrillt und dann mit Salz vermengt. Und was durfte natuerlich nicht fehlen: 2 Flaeschchen Wodka. Inzwischen merkten wir jedoch von 2 laecherlichen Flaeschchen Wodka nichts mehr, was uns dann doch zu denken gab. Wie wir merkten, vertrugen wir den ganzen Alkohol immernoch am Besten und Testosteron half nicht gegen Besoffenheit. So waren die Abende dann immer zu Ende, wenn Sergej nicht mehr laufen konnte.
Fuer Sonntag war geplant, uns durch die sibirischen Waelder zu kaempfen und in einem Bach dort Forellen zu angeln. Dies jedoch erst nach dem Fruehstueck: Bestehend aus dem restlichen gebratenen Schaschlik des Vorabends, Knoblauchmus und den ueblichen 3 Glaesern Wodka. Und dann los, ausgestattet mit langer Kleidung und Hut gegen die Millionen Moskitos und Zecken. Ca. 4 Kilometer suchten wir uns einen Weg durch das Dickicht, fanden Spuren von Wildschweinen, Kratzspuren an den Baeumen von den Baeren und einige Baumarten, die anscheinend seit Uhrzeiten dort wuchsen. Leider haben wir keinen Tiger oder Baeren live gesehen. Aus dem Bach haben wir dann mit doch immernoch geuebter Hand 6 kleine Forellen rausgezogen nachdem wir ohne Schuhe durch einen davor liegenden durchwaten mussten. Die Moskitos stachen uns waehrenddessen nach Herzenslust und wir schwitzten wie die Schweine im schwuelen Wald. Zwischendurch musste uns Sergej immer wieder zeigen, was er doch fuer ein harter Russe war. So nahmen wir z.B. des Oefteren nicht den einfacheren Weg durch den Wald, was ich dann jedoch zwischendurch auch mal aenderte. Wir wissen ja was wir koennen und muessen es nicht zur Schau stellen, nich wahr. Zurueck in unserer Waldhueter-huette, Nachdem wir zuerueck waren, sassen schon 2 Nachbarinnen mit Michalesch zusammen und eine kalte Fisch-fleisch-gemuese Suppe war vorbereitet. Die Beiden hielten bei den ersten Wodka-runden tapfer mit und machten das wahrscheinlich nicht zum ersten Mal. Wir liessen den Abend gemuetlich bei dem restlichen Wodka und 23 Bier zu dritt ausklingen. Sergej wurde dadurch endgueltig zerstoert, Michalesch soff mit den 2 Nachbarinnen draussen vor dem Haus weiter und so gingen wir ins Bett.
Eigentlich waere das ein herrliches Wochenende in herrlich wilder Natur gewesen, jedoch wurde uns keine Minute fuer uns ohne Betreuung gelassen und Entspannung war so nicht wirklich zu erreichen.
Fuer Montag war ausgemacht, dass wir morgens wieder nach Vladivostok fuhren. Dies war jedoch natuerlich eine russische Angabe und so assen wir noch zu Mittag, Bratkartoffeln und Bratwurst. Die Rueckfahrt war nach diesem Wochenende entsprechend ruhig und wir waren froh wieder daheim in Vladi in unserer Box zu sein.
Mit den Australiern hatten wir fuer Montag Abend ausgemacht, italienisch essen zu gehen in ein Lokal, das wir ein paar Tage zuvor bereits entdeckt hatten. Gesagt getan, so sassen wir da: Tom und ich waren zuerst da und versuchten, der Bedienung, die anscheinend die Chefbedienung war, jedoch leider nicht die Gehirnleistung dafuer hatte, zu erklaeren, dass wir jetzt mal 2 Bier bestellen und spaeter wenn die Anderen kommen, an einen groesseren inzwischen hoffentlich freien Tisch umziehen. Wild gestikulierend und dabei hysterisch geackernd machte sie uns in sehr schnell gesprochenem Russisch klar, dass das natuerlich garnicht geht und dass wir mit so vielen Personen natuerlich drin an den grossen Tischen sitzen muessen. Also beschlossen wir, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Wir bestellten 2 Bier und 2 kleine Salate um Zeit zu gewinnen. Dann bezahlten wir als die Aussies kamen und setzten uns mit denen an einen grossen Tisch...geht doch :-) Die Aussies bestehen aus: Chris, Faehrenkapitaen, Niva, Kapitaenin oder wie das heisst und Ron ein Farmer, der laut Berichten eine abartig riesige Farm in Australien besitzen muss.Alle ganz tolle Leute, die wir sicher in Australien auch mal besuchen werden. Diesmal waren noch 2 Ehepaare von Australien und Neuseeland dabei, die Ron, Niva und Chris in der Stadt kennengelernt hatten. In diesem Laden war die Pizza sogar mal richtig gut und vom Steinofen (auch die Russen lernen dazu), nur das mit dem Timing ueben wir nochmal, da meine Suppe leider nach der Pizza kam. Wir hatten einen sehr lustigen und unterhaltsamen Abend und damit eine tolle Verabschiedung, da wir alle heute wieder in verschiedene Richtungen aufbrechen wollen. Chris faehrt weiter nach Japan, Niva nach Hause nach Australien, Ron nach Hong-Kong und Manila um sich die Zaehne machen zu lassen, Tom und ich nach Moskau und damoj (rus.:heim).
Heute werden wir den Tag und die Nacht in der Stadt verbringen um dann morgen frueh ab 03:00 fuer 7 Tage im Zug zu sitzen. Also werden wir uns das naechste Mal von Moskva melden.
Macht's gut und haltet durch, bald habt Ihr uns wieder!
Als wir am Freitag hier in der Box zusammen sassen, waren auch einige Clubmitglieder hier, der uebliche Abendtreff eben.
Dabei war auch Sergej alias Joker. Ein lustiger, durchtrainierter Geselle, mit etwas zuviel Testosteron in den Blutbahnen. Jedenfalls hat er uns spontan eingeladen, mit ihm und seiner Freundin doch am Wochenende zu deren Vater in einen sibirischen Nationalpark zu fahren. Und wir haben natuerlich "ja" gesagt, man will sich ja nix entgehen lassen. Also war ausgemacht, am Freitag Mittag zusammen erstmal die Lebensmittel usw. fuer's Wochenende einzukaufen.
Also los, dabei waren 3 kilo Kartoffeln, Paprika ohne Ende, Tomaten haufenweise, einen Sack voll Zwiebeln, ein paar kilo rohes Fleisch und zu guter Letzt natuerlich, nicht weniger als 8 Flaschen Wodka. Naja, wir waren 3 Tage unterwegs, ihr koennt Euch also vorstellen, auf was das Ganze hinauslaufen musste. Nachdem Joker dann sagte, das Bier kaufen wir dann dort, war uns alles klar. Das wird ein russisches Wochenende.
Olga, die Freundin von Tatjana (lustig,die Parallele, oder?) Jokers Freundin, haben wir dann noch abgeholt und dann gings los in unbekannte Gefielde.
Er sagte uns etwas von 165 km. Diese mussten wir jedoch zuerst durch kilometerlangen Freitagabendstau und spaeter ueber ziemlich schlechte Strassen abspulen. Wobei das durch unser Fahrzeug etwas gemildert wurde: Ein Toyota Crown, 4,0 liter V8. Den gibt es in Europa garnicht. Also sassen wir 4 Std im angenehmen Geblubber des V8 und schauten uns in Ruhe die wilde sibirische Landschaft an. Sehr viel entspannender, als auf den Stahleseln. Die Waelder wurden immer duenner besiedelt und die Sache wurde langsam interessanter.
Als wir dann mit dem Toyota, der kein Gelaendewagen war, jedoch das Fahrwerk pneumatisch um 5 cm anheben konnte, wie selbstverstaendlich durch einige tiefe Fluesse fuhren, waren wir dann doch etwas erstaunt. Immer mal wieder passierten wir Schilder, auf denen vor den Wildhuetern gewarnt wurde, da dies ein geschuetzter Nationalpark war und Menschen hier unerwuenscht waren. Deshalb fuhren wir ja dann auch mit einem V8-Toyota durch die Fluesse, klar... das ist Russland.
Uebrigens handelt es sich hier um das gleiche Gebiet, in dem Putin am selben Wochenende zu Propagandazwecken Tiger jagen war. Zu seinem Glueck nur mit dem Betaeubungsgewehr.Habt Ihr sicher in den Nachrichten gesehen.
Ganz am Ende von Wasserdurchfahrten und Wegen in hohem Gras, nach denen kein Mensch eine Zivilisation vermutet haette, kamen wir zu einer Waldlichtung auf der 2 Holzhaeuser standen. Huehner pickten im Gras, 2 Ziegen streunten herum und wir wurden zuerst von 2 Katzen begruesst, wobei eine nur noch 3 Beine hatte. Aha, da waren wir nun also und es gab kein Entrinnen. Dann begruesste uns der Herr des Hauses, Michalesch, ein 65-jaehriger vollbaertiger Mann, dem man immernoch ansah, dass er in seinem Leben nicht nur auf der Couch gelegen hatte. Da es schon spaet war, machten wir gleich ein Feuer und assen die Pilmeni, die eine weitere junge Russin vorbereitet hatte, die mit ihrem Freund und Baby im selben Haus wie wir wohnten. Diese Pilmeni hatten wir jedoch noch nie gegessen: frisch gemachte Teigtaschen, normalerweise mit Hackfleisch gefuellt, waren sie diesmal zum Teil mit Weisskraut und zum Teil mit Kartoffelbrei gefuellt. Dazu gab es Gurken und Tomatensalat aus dem Gemuesegarten der Huetten. Wir fuehlten uns pudelwohl, da wir ja auch wussten, wie weit wir von jeglicher Menschen weg waren. Eins gab uns jedoch bereits zu denken: Joker sagte uns, wir sollen nie alleikn in den Wald gehen, nur wenn er oder Michalesch mit Gewehr dabei waeren...wir ahnten boeses und dies wurde auch bestaetigt. In diesen Waeldern lebten noch wilde sibirische Tiger und Schwarzbaeren. Coooool...
Nun zeigte Joker auch, dass wir den Wodka nicht umsonst mitgebracht hatten und so flossen die ersten 3 Flaschen waehrend dem Essen unsere Kehlen hinab.
Nebenher wurde uns von Michaleschs Vergangenheit als Trapper in den sibirischen Waeldern erzaehlt. Die Nacht war dunkel, das Feuer prasselte und der Abend war sehr gemuetlich. Gut dass wir spaeter, natuerlich nur wegen der Dunkelheit, unsere Schlafkammer nicht naeher besichtigen konnten.
Am naechsten Morgen wachten wir dann in unserer ca. 100 jahre alten Bruchcouch auf in einem ziemlich rustikalen Kaminzimmer. Ich fuehlte mich jedoch trotzdem wohl. Zum Fruehstueck gab es, Kaffee ?? denkste, Wodka !! aber nur 2 Flaeschchen zum Anfang des Tages...dazu gekochte Kartoffeln und eine Knoblauchknolle!, nicht Zehe, Knolle!, Ich werde wohl den Geschmack aus Wodka und Knoblauch, der uns den ganzen Tag begleitete nie mehr vergessen. Nach dem Fruehstueck dann, um die Sache abzurunden, hiess es dann 2 kilo Zwiebeln fuer das abendliche Schaschlik zu schneiden. Ich wusste nicht, dass ich soviel Traenenfluessigkeit in mir hatte. Nachdem wir das Schaschlik eingelegt hatten, war fuer diesen Samstag Strand angesagt, da wir nur 3 km von der Vladivostok gegenueberliegenden Kueste entfernt waren. Also wieder durch die Fluesse zum Strand. Dort verbrachten wir einen schoenen, sonnigen Tag, die haelfte davon im Wasser. Dazu, um den Pegel zu halten ein paar Bier. Die sibirische Sommersonne tat ihr uebriges. Auf der Rueckfahrt badeten wir in einem der eiskalten Baeche, um das Salzwasser loszuwerden. Zurueck im Wald sollten wir zuerst einmal das 70 mm Schrotgewehr an Bierdosen ausprobieren, was fuer uns natuerlich auch mal ein Spass war. Zum Abendessen gab es: Auf dem Feuerrost gegrilltes Schaschlik mit Zwiebeln, dazu Auberginen, Paprika und Tomaten, gegrillt und dann mit Salz vermengt. Und was durfte natuerlich nicht fehlen: 2 Flaeschchen Wodka. Inzwischen merkten wir jedoch von 2 laecherlichen Flaeschchen Wodka nichts mehr, was uns dann doch zu denken gab. Wie wir merkten, vertrugen wir den ganzen Alkohol immernoch am Besten und Testosteron half nicht gegen Besoffenheit. So waren die Abende dann immer zu Ende, wenn Sergej nicht mehr laufen konnte.
Fuer Sonntag war geplant, uns durch die sibirischen Waelder zu kaempfen und in einem Bach dort Forellen zu angeln. Dies jedoch erst nach dem Fruehstueck: Bestehend aus dem restlichen gebratenen Schaschlik des Vorabends, Knoblauchmus und den ueblichen 3 Glaesern Wodka. Und dann los, ausgestattet mit langer Kleidung und Hut gegen die Millionen Moskitos und Zecken. Ca. 4 Kilometer suchten wir uns einen Weg durch das Dickicht, fanden Spuren von Wildschweinen, Kratzspuren an den Baeumen von den Baeren und einige Baumarten, die anscheinend seit Uhrzeiten dort wuchsen. Leider haben wir keinen Tiger oder Baeren live gesehen. Aus dem Bach haben wir dann mit doch immernoch geuebter Hand 6 kleine Forellen rausgezogen nachdem wir ohne Schuhe durch einen davor liegenden durchwaten mussten. Die Moskitos stachen uns waehrenddessen nach Herzenslust und wir schwitzten wie die Schweine im schwuelen Wald. Zwischendurch musste uns Sergej immer wieder zeigen, was er doch fuer ein harter Russe war. So nahmen wir z.B. des Oefteren nicht den einfacheren Weg durch den Wald, was ich dann jedoch zwischendurch auch mal aenderte. Wir wissen ja was wir koennen und muessen es nicht zur Schau stellen, nich wahr. Zurueck in unserer Waldhueter-huette, Nachdem wir zuerueck waren, sassen schon 2 Nachbarinnen mit Michalesch zusammen und eine kalte Fisch-fleisch-gemuese Suppe war vorbereitet. Die Beiden hielten bei den ersten Wodka-runden tapfer mit und machten das wahrscheinlich nicht zum ersten Mal. Wir liessen den Abend gemuetlich bei dem restlichen Wodka und 23 Bier zu dritt ausklingen. Sergej wurde dadurch endgueltig zerstoert, Michalesch soff mit den 2 Nachbarinnen draussen vor dem Haus weiter und so gingen wir ins Bett.
Eigentlich waere das ein herrliches Wochenende in herrlich wilder Natur gewesen, jedoch wurde uns keine Minute fuer uns ohne Betreuung gelassen und Entspannung war so nicht wirklich zu erreichen.
Fuer Montag war ausgemacht, dass wir morgens wieder nach Vladivostok fuhren. Dies war jedoch natuerlich eine russische Angabe und so assen wir noch zu Mittag, Bratkartoffeln und Bratwurst. Die Rueckfahrt war nach diesem Wochenende entsprechend ruhig und wir waren froh wieder daheim in Vladi in unserer Box zu sein.
Mit den Australiern hatten wir fuer Montag Abend ausgemacht, italienisch essen zu gehen in ein Lokal, das wir ein paar Tage zuvor bereits entdeckt hatten. Gesagt getan, so sassen wir da: Tom und ich waren zuerst da und versuchten, der Bedienung, die anscheinend die Chefbedienung war, jedoch leider nicht die Gehirnleistung dafuer hatte, zu erklaeren, dass wir jetzt mal 2 Bier bestellen und spaeter wenn die Anderen kommen, an einen groesseren inzwischen hoffentlich freien Tisch umziehen. Wild gestikulierend und dabei hysterisch geackernd machte sie uns in sehr schnell gesprochenem Russisch klar, dass das natuerlich garnicht geht und dass wir mit so vielen Personen natuerlich drin an den grossen Tischen sitzen muessen. Also beschlossen wir, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Wir bestellten 2 Bier und 2 kleine Salate um Zeit zu gewinnen. Dann bezahlten wir als die Aussies kamen und setzten uns mit denen an einen grossen Tisch...geht doch :-) Die Aussies bestehen aus: Chris, Faehrenkapitaen, Niva, Kapitaenin oder wie das heisst und Ron ein Farmer, der laut Berichten eine abartig riesige Farm in Australien besitzen muss.Alle ganz tolle Leute, die wir sicher in Australien auch mal besuchen werden. Diesmal waren noch 2 Ehepaare von Australien und Neuseeland dabei, die Ron, Niva und Chris in der Stadt kennengelernt hatten. In diesem Laden war die Pizza sogar mal richtig gut und vom Steinofen (auch die Russen lernen dazu), nur das mit dem Timing ueben wir nochmal, da meine Suppe leider nach der Pizza kam. Wir hatten einen sehr lustigen und unterhaltsamen Abend und damit eine tolle Verabschiedung, da wir alle heute wieder in verschiedene Richtungen aufbrechen wollen. Chris faehrt weiter nach Japan, Niva nach Hause nach Australien, Ron nach Hong-Kong und Manila um sich die Zaehne machen zu lassen, Tom und ich nach Moskau und damoj (rus.:heim).
Heute werden wir den Tag und die Nacht in der Stadt verbringen um dann morgen frueh ab 03:00 fuer 7 Tage im Zug zu sitzen. Also werden wir uns das naechste Mal von Moskva melden.
Macht's gut und haltet durch, bald habt Ihr uns wieder!
1 Kommentar:
Hallo Jens,
habe erst jetzt von Cordula erfahren, dass du im Internet deine Fahrt vorstellst. so wie es sich anhört hattest du eine tolle Fahrt durch Russland etc. Deine Berichte finde ich super.
Gruß von allen Rock`n`Rollern des rrc Garfield
Helmut
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