Kilometerstand: 12.793 - 12.985
unterwegs richtung Usbekistan.
War gleich morgens im Supermarkt und hab mir Haferflocken und Milch gekauft, die ich dann auf dem Zimmer gefruehstueckt hab. Es hat sich jedoch spaeter rausgestellt, dass mein Magen nach 2 Monaten ohne, garkeine Milch mehr vertraegt. tja...alles nicht so einfach...
Die Ausfahrt aus Dushanbe hat mir den Reichtum gezeigt, der dort in Duschanbe teilweise herrscht. Da lassen irgendwelche Reiche sich riesen Bunker mit Swimmingpools usw. hinstellen. Das Ungleichgewicht zwischen der armen und reichen Bevoelkerung ist in diesem Land sehr gross...
Nachdem die Strasse perfekt begonnen hatte, hoerte dies schnell auf und die Baustelle begann, von der mir Viele berichtet hatten. Horden von hunderten Chinesen bauen hier dier Grenzstrasse von Tadschikistan nach Usbekistan, d.h von Dushanbe nach Tashkent neu aus. Mit Tunnels, Bachumleitungen, Kanalistation und allem drum und dran.Hier herrscht Organisation, ganz anders, als man es in diesen Laendern gewoehnt ist.. Normalerweise wird hier eiun bisschen geflickt und dort ein bisschen.Ausserdem sind Baustellen fast immer ein einziges Chaos. Das Material fehlt oder ist zu spaet dran, Baumaschinen stehen durch Defekte tagelang usw. so wird hier gearbeitet und dies erklaert mir auch mit, warum diese Laender schwer zu Wohlstand kommen werden.Wobei natuerlich auch die extremen Klima und Bodenverhaeltnisse eine grosse Rolle spielen.
Jedenfalls waren in diesem Pass richtung Tashkent, Schotterwerke errichtet worden, Zeltlager fuer die Arbeiter mit Stromaggregaten und nur modernste chinesische und koreanische Baumaschinen waren am Werk.
Wusstet Ihr, dass Daewoo Bagger und Radlader herstellt?
Meine Gedanken wurden von einem Tunnel eingenommen, der auf der Passhoehe passiert werden musste. Von den Reisenden, die wir getroffen haben, wurden uns die uebelsten Horrorgeschichten aufgetischt. Es soll sich um einen 5 km langen Tunnel handeln auf 3600m hoehe,der nicht beleuchtet ist und in dem 50 cm hoch das Wasser steht. herrliche Aussichten. Keine 30 min. spaeter, sah ich ihn vor mir: Ein schwarzes Loch im Fels. Tja, nun sollte der Spass beginnen. Ich wartete auf ein Auto, das mit Licht spenden sollte. Zunaechst waren rechts und links schwache Gluehbirnen aufgehaengt und der Boden, der aus aufgefraestem Beton bestand, war nass.Naja, sah ja garnicht so schlimm aus...dann kamen mir die ersten kleinen Wellen einer schwarzen Bruehe entgegen. Von der Decke hingen Kalkkristalle, wo wohl das Wasser runter tropfte.Es ging vorbei an einigen Baumaschinen, die hier wohl jemand vergessen hat und weiter in die schwarze Tiefe.rechts und links waren schwarze Loecher, irgendwelche Versorgungstunnel, in die aber das Licht nicht reichte.
Nun wurde es dunkler und die Scheinwerfer konnten nur noch mit Muehe Sicht bieten.Dann fehlten auch die Gluehbirnen und nur noch die Scheinwerfer spendeten schwaches Licht.Gleichzeitig wurde das Wasser tiefer, ca. 20 cm. Ging ja alles noch, kein Problem, 2 km geschafft.
Dann ging's los: Der Untergrund unter der schwarzen Bruehe wurde bruechig und locker. ein herrliches Gefuehl, wenn man nichts sieht. Vor mir schimmerte ein schwarzer See. Tja, wie tief war der wohl? ich hielt an. Foto machen, Mut fassen und langsam rein in den Sumpf. Hoffentlich ist da kein Loch! Das Wasser stieg an den Stiefeln auf den Fussrasten hoch und ich machte mich auf nasse Fuesse gefasst. Immer am Gas bleiben, ganz ruhig, Brauner...Dies musste die Mitte des Tunnels sein, die Abgase brannten in den Augen, die Motorgeraeusche waren laut und von allen Seiten. Das Wasser stieg nicht weiter, aber die Leute hatten nicht uebertrieben...40 cm tiefe Bruehe, aber ich war durch, puh...das wirds hoffentlich gewesen sein. noch 2 Km. also weiter, absolute Finsternis, noch keine Helligkeit zu sehen.Baumaschinen, Stuetzpfeiler...das Ding wird ja nicht gerade jetzt einstuerzen...Einige tiefe Pfuetzen, dann endlich ein helles Licht in der Ferne.Geschafft. Der rest war dann problemlos und nach dem Tunnel ging es wieder den Pass hinunter auf einer grobschottrigen "Strasse". Auch hier Chinesen mit Baumaschinen ohne Ende. Inzwischen war es 14:30 und ich kam nicht so voran, wie ich wollte.Dann Strassensperre. Sprengarbeiten. Toll...
Eine riesige Autoschlange vor der notduerftig errichteten Schranke. Ich natuerlich vorbei, kucken, was da geht.Vorne angekommen, ich hatte kaum den Helm runter gezogen, war ich bereits von Schaulustigen umzingelt und wurde mit den ueblichen Fragen bombardiert. Herrlich, das Ganze natuerlich in der prallen Sonne.
Nachdem die erste neugier befriedigt war, entwickelte sich das Ganze zu einem netten Gespraech. Nach 2 Std erst ging es weiter, ich bog noch ab nach Samarkand, fuhr noch eine Stunde und suchte mir dann gegen Abend einen Schlafplatz. frische Zwiebeln und Tomaten hatte ich eingekauft, also Nudeln kochen. Alles schoen soweit.
Fazit
vor 14 Jahren
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